Die Weihnachtsfeier

Zur Weihnachtsfeier im Verein
da trudln d’ Freibiergsichter ein.
Is aa des Weihnachtszeig a Qual,
a Spaß und Rausch werd’s allemal.

Da steht er vorn, der Präsident,
scheena Anzug, neies Hemd,
hingeschleckt des dunkle Hoar.
Nun beginnt’s wia jedes Joahr:

Die Mayer Jo, des fesche Mädel,
spielt auf der Flöte zart und edel.
Mir ham zwar des Deandl gern,
doch des Geblos’ mog koana hearn.

Da Schmidt Ernst tritt erhaben raus,
packt die Weihnachtsg’schichte aus.
Er stottert und valiest si oft –
des bringt a Gaudi, wia erhofft.

Dann kummt der Fischer-Dreigesang
mim Hirtenstück aus Ofterschwang.
Singa kann ma’s wohl net nenna,
eher a Hilf’ zum aussi renna.

Denn aussi renna muass scho sei,
schließlich schütt ma schee was nei.
Und wenn aa mal die Leber zuckt,
des Freibier werd scho eini druckt.

Am End’ da kummt no a Gedicht,
auch des Gesülz vertragn mir nicht.
Is doch des G’lall vo Fried und Freid
des Nervigste der Weihnachtszeit.

Doch nun geschieht uns großes Heil:
vorbei is der besinnlich’ Teil.
Mir zapfa’s neie Fassl o,
jetz san ma alle staad und froh.

A Idee kummt uns in Sinn,
dass i no net drauf kumma bin:
Warum macht ma die Weihnachtsfeier
net im Summer an am Weiher.
Saufa macht dann vui mehr Freid,
ohne ’n Schmarrn der Weihnachtszeit.

Mit freundlicher Unterstützung von Hans-Peter Schneider
Autor: Hans-Peter Schneider
Titel: Die Weihnachtsfeier
Copyright: Hans-Peter Schneider
gepostet von Hans-Peter Schneider am 07.11.2008 23:44
E-Mail: info@h-pschneider.de
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