Die Pflanze:
Die Ingwer-Staude liebt schattige Standorte. Aus ihrem fleischigen,
fingerig verzweigten Wurzelstock, der seitlich zusammengedrückt ist und hochkant
im Boden steckt, schiebt sie sehr schilfähnliche Triebe bis zu einer Höhe
von 1,0 bis 1,5 m. Die Blüten sind gelb und haben purpurne Ränder.
Heimat und Verbreitung:
Ursprünglich kommt der Ingwer aus den feuchtwarmen Tropendschungeln
Mittel- und Südostasiens. Er ist heute in allen tropischen Klimaten ansässig
und wird vornehmlich in China, Taiwan, Indien, Nigeria, Sierra Leone,
auf den westindischen Inseln und in Australien in verschiedenen Sorten gezogen.
Anbau und Gewinnung:
Ingwer vermehrt man in den Plantagen durch Teilen und Setzen ausgesuchter
Wurzelknollen. Nach 8 bis 10 Monaten können die neu verzweigten Wurzelknollen
geerntet werden. Diese sogenannten „hands" werden gewaschen und getrocknet.
Der auf diese Weise gewonnene dunkel-schuppige Grüne oder Schwarze Ingwer
wird durch Blanchieren, vorsichtiges Schälen mit besonderen Messern und oft
auch durch Bleichen mit Kalkpuder zu der begehrten, sehr hellen Handelsware,
die ganz oder gemahlen auf den Markt kommt.
Das Gewürz und seine Verwendung:
Ein eigenartiger, stark aromatischer Geruch und ein brennend-scharfer
Geschmack zeichnen den Ingwer aus. In den Küchen der tropischen Gebiete werden
zum Teil frische Knollen verwendet. Ob frisch oder getrocknet - Ingwer ist
für viele Gerichte und verschiedene Curry-Pulver unentbehrlich. Fisch- und
Fleischgerichten in Asien gibt man ebenso gerne eine Spur Ingwer zu wie in
Europa den Süßspeisen, Konfekten, Kuchen, Brot, Pickles und Chutneys. Auch
manche Liköre und Biere werden mit Ingwer aromatisiert.
Geschichtliches:
Seit dem frühen Mittelalter zählt der Ingwer in Europa zu den vielseitigst
anzuwendenden Gewürz- und Heilpflanzen. Schon in der Antike brachten arabische
Gewürzhändler den Ingwer nach Rom. Marco Polo berichtete nach seiner China-Reise
von dieser Pflanze und ihrem Anbau. Die Spanier sorgten später für die Verbreitung
des Ingwers nach Westindien.
(c) Fachverband der Gewürzindustrie e.V., Bonn
www.gewuerzindustrie.de
Inhalt mit freundlicher Erlaubnis
des Fachverbandes der Gewürzindustrie e.V., Bonn