Glöckerllaufen


Glöckerllaufen - weihnachtlicher Brauch aus dem Salzkammergut

GLÖCKLERLAUF IN EBENSEE

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Die uralten Bräuchen rund um die Rauhnächte mit ihrem geheimen Zauber haben seit Jahrzehnten einen festen Platz in den Wintermonaten eingenommen. Einer der schönsten Bräuche ist der Glöcklerlauf am 5. Jänner, dem Vorabend des Heiligen-Drei-König-Festes.

Ebensee, eine Marktgemeinde am Südufer des Traunsees gelegen, ist das Zentrum und der Ursprung dieses Rauhnachtbrauches (die Nacht vom 5. auf den 6. Jänner ist die Rauhnacht "Perchta"). An die 500 "Glöckler" durchlaufen in dieser Nacht die verschneiten Straßen und Gassen des Salzkammergutortes. Der Sinn des Glöcklerlaufes soll es sein, Heil und Segen der guten Geister zu gewinnen und die bösen Geister zu vertreiben.

Die Glöckler ziehen mit bis zu 20 Kilogramm schweren Kappen und ebenso gewichtigen Glocken durch den Ort. Jede Kappe ist eigentlich ein kleines Kunstwerk. Einige hundert Arbeitsstunden sind für eine Kappe erforderlich. Mehrere Zeichner entwerfen die Bilder. Das ist gar nicht so einfach, denn es darf kein Motiv zweimal verwendet werden. Anschließend werden die Motive in mühevoller Kleinarbeit aus Tonpapier ausgeschnitten, gestanzt und mit buntem Seidenpapier hinterklebt. Im Inneren des Holzgerüstes werden zur Beleuchtung der Glöcklerkappen mehrere Kerzen befestigt. Die traditionellen Formen der Kappen sind Sturmhut, Fünfzack und Siebenzack.

Klick mich zum vergrössern - Gloeckler-Reinhard-Horrmandinger2.jpg Der Konkurrenzkampf unter den einzelnen Glöcklergruppen - auch Passen genannt - ließ die Kappen in den letzten Jahren immer größer und prächtiger werden. Auf dem Rücken trägt der Glöckler große, schwere Glocken, deren dumpfer Klang zusammen mit dem Licht der Kerzen die bösen Geister vertreiben soll. Am 5. Jänner ist es dann soweit. Nach letzter Besprechung schlüpfen die Glöckler in ihre weißen Gewänder. Am jeweiligen Treffpunkt werden alle Vorbereitungen getroffen, Krippenlieder gesungen, bis die "Anzünder" alle Kerzen in den Kappen entzündet haben.

Um Punkt 18.00 Uhr wird der Glöcklerlauf durch einen Böllerschuß eröffnet. Jede Passe, deren Mitgliederzahl immer ungerade sein sollte, wird von einem Vorläufer angefürt. Dieser trägt keine Kappe, sondern nur einen Stock. Nach dem Startschuß werden dann in ganz Ebensee die Straßenlaternen gelöscht, damit die wunderschönen, bunten und beleuchteten Glöcklerkappen richtig zur Geltung kommen. Vom Rathausplatz beim Gemeindeamt ziehen die Passen die Hauptstraße entlang, durch das Ortszentrum bis zu den jeweiligen Ortsteilen, aus denen die Kappenträger stammen.

Der Anblick ist für alle Zuschauer faszinierend und vor allem Fotofans kommen an diesem Abend zu herrlichen Motiven. Der Ebenseer Glöcklerlauf findet bei jeder Witterung statt. Einen fixen Eintritt gibt es nicht, man sollte sich nur Kleingeld für die "Absammler" der Passen vorbereiten, die um eine freiwillige Spende ersuchen. Am nächsten Tag werden die schönsten Kappen der einzelnen Passen im Rathaussaal sowie in der Schießstätte Rindbach von 10-17 Uhr ausgestellt.

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